Politik & Gesellschaft
Die Frage nach Krieg und Frieden geht weit über militärische Konflikte hinaus. Für den inneren Frieden unserer Gesellschaft ist zum Beispiel auch wichtig, wie Politiker:innen mit unseren Daten umgehen, inwieweit sie Bürger:innen an Entscheidungen beteiligen und was wir aus der Geschichte lernen. Zu solchen Themen bieten wir Diskussionsveranstaltungen, Bildungsurlaube und Vorträge an.
>> Fotos und weitere Informationen über die Kursleiter:innen finden Sie in der Rubrik Dozentinnen & Dozenten.
Politik & Gesellschaft - allgemeines Programm
- 27.04. – 07.12.2024 : Peer-Berater
- Do 22.08. – So 01.09.2024 : Jens Hagen Ausstellung
- Do 19.09.2024 : „Eat Bitter“ Afrika Film Festival
- So 22.09.2024 : „Tongo saa“ Afrika Film Festival
- Fr 27.09. und Sa 28.09.2024 : Festival der Solidarität
- Mi 09.10.2024 : Keine Gewalt – Leipzig 1989
- Do 10.10.2024 : Einführung in die Restorative Justice
- Fr 08.11.2024 : Generalverdacht - Mythos Clankriminalität
- Do 28.11.2024 : Ausgrenzung - Abschiebungen in NRW
- Mi 04.12. – Fr 06.12.2024 : BU Dialog mit Andersdenkenden
- Ab Sa 15.02.2025 : zertifizierte:r Peer Berater:in
- Jeden Mittwoch : Neue Arbeit – vor Ort in Köln-Mülheim
- Jeden 2. & 4. Mittwoch : attac Köln – Vom Bildungstribunal zum Aktionsnetz
Vertiefungs- und Coachings-Seminare für Peer Berater:innen in 2024
27.04. – 07.12.2024 / alle 3 Monate samstags / 10-00 – 16.00 Uhr / 24 Ustd / Brühl / je Seminartag 195 Euro / Anmeldung erforderlich / Kurs 89-P5
Ellen Romberg und Martina Bünger . Wir planen ab voraussichtlich April 2024 eine Reihe mit 4 ganzheitlichen und stärkenden Reflexions- und Coachingtagen für Peer Berater:innen. Zielgruppe sind Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Tandem-Berater:innen. Das Angebot richtet sich an die Teilnehmenden aus der Qualifizierungsreihe zur Peer Berater:in, die das Friedensbildungswerk unter Leitung von Ellen Romberg und Martina Bünger in 2024/23 angeboten hat. Darüber hinaus ist geplant, die Tage für weitere Peer Berater:innen zu öffnen.
Diese Reflexions- und Coachingtage werden vom Friedenbildungswerk Köln e. V. angeboten, bei dem auch die Qualifizierungsreihe «Wie ich bin - bin ich gut» angebunden war.
Wir wollen 2024 vier eintägige Reflexions- und Coachingtage anbieten. Dafür warten wir noch auf eine Zusage der Kämpgen-Stiftung.
Die geplanten Termine sind am
27.04.2024 /
22.06.2024 /
21.09.2024 /
07.12.2024
jeweils von 10.00 – 16.00 Uhr in Brühl.
Die Tage werden durch (Foto)-Protokolle und Rückmeldebögen dokumentiert.
>> Die ausführliche Beschreibung hier als PDF
Kosten: 195,00 €/Tag oder bei einer Anmeldung für alle Tage 700,00 €.
Für Interessierte, die sich erstmalig anmelden, gibt es vorab einen unverbindlichen Informationstermin per Zoom.
Ellen Romberg ist Diplom Sozialarbeiterin, systemische Beraterin DGSF und Referentin für Gewaltprävention.
Martina Bünger ist Diplom Sozialwissenschaftlerin, Systemischer Couch, Empowermenttrainerin und WenDo Trainerin .
Jens Hagen zum 80. Geburtstag und 20. Todestag
Do 22.08. – So 01.09.2024 /Galerie Formformsuche Martin Bohn + Partner, Filzengraben 22 (Innenhof) in 50676 Köln / Eintritt frei / Öffnungszeiten Do + Fr 14 – 18 Uhr / Sa + So 12 – 18 Uhr u. n. V. / Kurs 90-H3
Joachim
Jens Hagen . Der Kölner Schriftsteller und Künstler Jens Hagen (1944 – 2004) wäre am 12. März 2024 80 Jahre alt geworden; am 11. Juni ist sein 20. Todestag. Zur Erinnerung an ihn und sein Werk findet vom 22. August bis zum 1. September eine Ausstellung statt, die neue Einblicke in sein vielfältiges bildnerisches und literarisches Schaffen ermöglicht.
In seinen Schwarzweißfotos aus den Sechzigern, unter anderem aus dem Bereich der Rock- und Popmusik, wird das Lebensgefühl der damaligen Zeit wieder lebendig. Seine in den Neunzigern auf der mechanischen Schreibmaschine getätigten «Anschläge» verdichten sich zu unlesbaren Texten, zu zarten Werken der Konkreten Poesie.
Als sein literarisches Vermächtnis bezeichnete der immer auch politisch engagierte Autor von Hörspielen und Reportagen, Satiren und Haikus sein vierteiliges Köln Poem, das 2014 unter dem Titel «Nie ankommen» im Kölner Sprungturm Verlag erschienen ist. Die das Buch begleitende CD mit authentischen Tondokumenten ermöglicht es, die atmosphärische Kraft und die rhythmische Energie des Werks wie auch Jens Hagens Stimme – sein großes Talent, seine Texte «musikalisch» zu interpretieren – in der Ausstellung erlebbar zu machen.
Zur Finissage am Sonntag, 1. September 2024, 16.00 Uhr findet in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Köln e.V. eine Gesprächsrunde statt zur Person und Werk von Jens Hagen. Beteiligt sind der Autor Edgar Franzmann, der Buchhändler und Verleger Benedikt Geulen, die Kunsthistorikerin Sabine Elsa Müller und der Literaturredakteur Adrian Winkler. Begrüßung durch Bettina Fischer vom Literaturhaus. Die Moderation hat Roberto Di Bella von der Universität Siegen.
>> 2014 hat das Friedensbildungswerk zu seinem 70 Geburtstag mit einer Veranstaltungsreihe «Nie angekommen» geehrt. nie-ankommen.net/jens-hagen/
Das Afrika Film Festival Köln
findet vom 19. bis 29. September 2024 in Köln statt.
>> Das Programm erscheint Anfang August auf der Internetseite afrikafilmfestivalkoeln.de
Das Friedensbildungswerk ist seit langem Partner des Afrika Film Festivals und präsentiert dieses Jahr zwei Filme. Bitte überprüfen Sie vorab die genauen Spielzeiten.
EAT BITTER
Pascale Appora-Gnekindy, Ningyi Sun; Zentralafrikanische Republik; OmeU; 96 min
Do 19.09.2024 / 20.30 Uhr / Filmforum im Museum Ludwig, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
Ein Mann im Morgengrauen auf dem Fluss. Er betet, springt ins Wasser und kommt mit einem Eimer voll Sand wieder hoch. Der alleinerziehende Vater Thomas Boa schlägt sich in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, mühsam als Sandtaucher durch. Der Sand landet schließlich auf der Baustelle von Jianmin Luan, einem chinesischen Bauleiter, der nach Afrika ging, um beruflich aufzusteigen. Für diese Chance zahlt Luan einen Preis: Er lebt sehr einfach, wird von Stromausfällen, der Angst vor Malaria, vor Typhus und dem Bürgerkrieg geplagt. Nach Jahren im Ausland hat sich seine Familie in China von ihm entfremdet, seiner Frau geht es psychisch schlecht.
Die Regisseurinnen Ningyi Sun und Pascale Appora-Gnekindy erzählen eine Geschichte von Globalisierung, Armut und Arbeit und fragen, wie man sein Leben in Würde bestreiten kann. Statt Klischees zu perpetuieren, lernen wir zwei Männer (und ihre Familien) kennen, die Rädchen im Getriebe einer weltumspannenden Konkurrenzmaschine sind. In diesem System gibt es viel Ungleichheit, aber kaum Gewinner. Doch es gibt auch Momente, für die sich all das zu lohnen scheint: wenn Luans Frau nach Afrika kommt und plötzlich wieder Nähe entsteht, oder wenn Thomas ein Feld bestellt und endlich nach vorne schauen kann.
«Ein bildgewaltiger, spannender und horizonterweiternder Film, der Stereotype gekonnt umschifft.» Luc-Carolin Ziemann vom Dok-Filmfestival Leipzig
Tongo saa - Rising up at night
TONGO SAA; Rising up at night (2024, dir. Nelson Makengo - 95’ - DRC/ Belgium/ Germany/ Burkina Faso/ Qata
So 22.09.2024 / 15 Uhr / Filmforum im Museum Ludwig, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
Kinshasa und seine Einwohner sind in völliger Dunkelheit gefangen. Sie warten und kämpfen für elektrisches Licht. Zwischen Hoffnung, Enttäuschung und religiöser Leidenschaft. Tongo Saa ist ein subtiles und fragmentarisches Portrait der Bevölkerung, welche trotz der Umstände die Schönheit der Nacht in Kinshahasa genießen.
Der Dokumentarfilm hatte seine Weltpremiere bei der diesjährigen Berlinale 2024
5. Festival der Solidarität – Stimmen der Solidarität
Fr 27.09.2024 und Sa 28.09.2024 / Fr ab 16.00 Uhr / 8 Ustd / Bürgerzentrum Ehrenfeld, Venloer Straße 429, 50933 Köln / Teilnahme kostenlos / Kurs 90- M1
Stimmen der Solidarität . Unser 5. Festival der Solidarität will auf die Situation der Menschenrechte in der Türkei aufmerksam machen. Das Festival ist ein Ort für den Austausch Betroffener und Angehörige, sowie ein Netzwerk für viele ehrenamtliche MenschenrechtsaktivistInnen und alle Interessierte.
Fr 27.09.2024 16.00 Uhr
Eröffnung der Fotoausstellung zum Thema «Erdbeben» mit Beteiligung vom Kurator Adil Okay.
«Zeugen des Erdbebens – Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die Straßen keine Namen mehr haben» heißt die Fotoausstellung von Antakya Kunstkollektiv, die auf dem Festival ausgestellt wird.
Fr 27.09.2024 20.00 Uhr
Konzert mit der anatolischen Musikgruppe «Jupiya» und Can Leman und Band
Sa 28.09.2024 14.00 Uhr
«Das Verschwindenlassen und die politischen Morde in der Türkei»
Podiumsdiskussion mit Maside Oczak, Vertreterin der Samstagsmütter, Meryem Göktepe, Schwester von Metin Göktepe, Hidayet Demir, Friedensmutter aus Diyarbakir, Dilan Kunt, Abgeordnete DEM-Partei und Orhan Gazi Ertekin, Autor und ehemaliger Richter. Moderation: Kazim Gündoğan
Sa 28.09.2024 18.00 Uhr
«Die Verfolgung der Oppositionellen im Exil und die Rolle der EU» Podiumsdiskussion mit Cansu Özdemir, Die Linke, Gönül Eğlence, Bündnis 90/Die Grünen, Hayko Bağdat, Journalist und Kerem Schamberger, Journalist. Moderation: Lale Akgün
Eine Kooperation von Stimmen der Solidarität – Mahnwache Köln e.V. mit dem Friedensbildungswerk, Tüday, KulturForum Türkei Deutschland, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und anderen.
>> Der Flyer zur Veranstaltung als PDF
Keine Gewalt – Leipzig 1989
Mi 09.10.2024 / 19.00 – 21.15 Uhr / Friedensbildungswerk / 3 Ustd / Kostenbeitrag erbeten / Kurs 90-L2
Roland Schüler . Als am 9. Oktober 1989 die Menschen vom Friedensgebet aus der Nikolaikirche (und anderen Kirchen) in Leipzig auf die Straße treten, verändert sich die Welt. Nur war das damals vielen nicht bewusst, welche Kraft ihre Montagsgebete und ihre Demonstrationen in der DDR hatten. Schließlich gab es die Friedensgebete in der Nikolaikirche seit November 1980 mit Aufkommen der damaligen Friedensbewegung in Ost und West.
Kerzen, Gebete und den Demonstrationsrufen «Keine Gewalt» waren die markanten Kennzeichen der gewaltlosen Revolution des Volkes in der DDR bis zum 09.11.1989. Während das Volk unterschiedliche Wege ging feierte zeitgleich die offizielle DDR am 07.10.1989 ihren 40. Jahrestag mit Aufmärschen und Polizeieinsätzen. Deutlicher konnte die Kluft zwischen Führung und Volk manifestieren. Roland Schüler war viele Jahre mit der Friedens- und Umweltbewegung in der DDR im Austausch und um den 09.10. 1989 in der DDR und in Leipzig und berichtet von seinen Erfahrungen.
>> Tonaufnahmen v. Kurt Masur und weiteren: leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung
Vortrag und Diskussion
Einführung in die Restorative Justice
Do 10.10.2024 / 19.00 – 21.15 Uhr / 3 Ustd / Friedensbildungswerk / Kostenbeitrag erbeten / Kurs 90-R3
Rehzi Malzahn . «Restorative Justice» – ein Begriff, der nur schwer ins Deutsche übersetzbar ist – bezeichnet eine Theorie sowie eine weltweite Bewegung, deren Inhalt und Ziel es ist, mit schmerzhaften Konflikten und Unrecht einen anderen Umgang zu finden. Namentlich einen Umgang, der auf Strafe verzichtet, der keiner höheren Instanzen («Staat») bedarf, sondern «den Konflikt den Menschen als ihr Eigentum zurückgibt» (Nils Christie).
Wichtige Eckpunkte der RJ sind der gleichberechtigte Dialogprozess zwischen allen Konfliktbeteiligten, die Übernahme von Verantwortung für die Handlungen der Vergangenheit und für den Prozess der Konfliktklärung, das gegenseitige Zuhören und Verstehen, die Wiedergutmachung (oder eine Annäherung daran) sowie die Wahrung der Autonomie und der Respekt vor der Integrität aller. Es scheint für viele vielleicht zunächst unvorstellbar, dass sich Geschädigte, Beschuldigte und weitere Betroffene an einen Tisch setzen, um über zum Teil äußerst schmerzhaftes Geschehenes zu sprechen und dann eine gemeinsame Lösung auszuhandeln. Es ist aber, wenn es gelingt, ein für alle ermächtigender und heilsamer Prozess, der zu mehr Frieden im Leben der Menschen und in der Gesellschaft führen kann.
An diesem Abend werde ich versuchen, so gut es mir möglich ist, die verschiedenen Aspekte und Methoden der Restorative Justice zu erklären, Fragen zu beantworten, Zweifel ernst zu nehmen. Insgesamt hoffe ich, Menschen Lust darauf machen zu können, ihre Angst vor dem Austragen – auch schmerzhafter – Konflikte abzulegen, in wirklichen Kontakt miteinander zu treten und Vorstellungen von Schuld und Strafe zu überwinden.
Rehzi Malzahn, Jahrgang 1979, wohnt in Köln und Südfrankreich.
Sie wurde im Friedensbildungswerk als Mediatorin ausgebildet und erlangte danach die Zusatzqualifikation für den Täter-Opfer-Ausgleich. Beim Schmetterling Verlag sind zwei Bücher von ihr zum Thema erschienen: »Strafe und Gefängnis. Theorie, Kritik, Alternativen.« (2018) und «Restorative Justice. Eine radikale Vision.« (2021) Sie arbeitet heute als freie Autorin, Übersetzerin und Konfliktbegleiterin/Mediatorin.
Generalverdacht
Wie mit dem Mythos der Clankriminalität Politik gemacht wird. Buchvorstellung
Fr 08.11.2024 / 19.00 Uhr / 3 Ustd/ Friedensbildungswerk / Kostenbeitrag erbeten / Kurs 90-G1
Ausgrenzung, Entrechtung, Widerstände
Abschiebungen in NRW
Do 28.11.2024 / 19.00 – 21.15 Uhr / Friedensbildungswerk / 3 Ustd / Kostenbeitrag erbeten / Kurs 90-A4
Sebastian Rose und Sascha Schießl . «Wer nicht freiwillig geht, wird gegangen.» Abschiebung meint immer staatlichen Zwang und Vollstreckung. Weil jegliches staatliche Handeln an Recht und Gesetz gebunden ist, gibt es dafür Regeln. Ob und inwieweit man sich daran in Nordrhein-Westfalen hält, beobachtet seit 2021 das Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V. aus Köln und das Abschiebungsreporting NRW. Ihre Beobachtungen liegen jetzt als Buch vor. Auf über 230 Seiten wird dokumentiert und erklärt, wie Abschiebungen im Spannungsfeld von öffentlicher Meinung und Recht funktionieren oder besser nicht funktionieren. Anhand ihrer systematischen Betrachtung wird nachgewiesen, was man anhand einzelner Fälle aus der Presse ahnt: «Einzelfälle» haben Methode und offenbaren ein unbarmherziges, häufig rassistisches Regime staatlichen Handelns. Abschiebung trifft nämlich überwiegend Familien mit Kindern, Menschen in Arbeit oder Ausbildung, Minderheiten, erkrankte Menschen, Schwangere und Alte. Weil es Zeit ist, dem Gegröle und rechtem Ungeist mit Fug und Recht entgegenzutreten, werden die Herausgeber Sebastian Rose und Sebastian Schießl ihre dreijährige Recherche vorstellen und sich der Diskussion stellen.
Sebastian Rose ist seit Mitte August 2021 Referent im Projekt Abschiebungsreporting NRW in Köln. Von 2014 bis 2021 arbeitete er als Referent beim Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., davon viereinhalb Jahre als Referent der Geschäftsführung.
Sascha Schießl ist Historiker. 2016 erschien seine Dissertation «‚Das Tor zur Freiheit‘. Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer Anspruch im Lager Friedland (1945-1970)». Von 2017 bis 2021 arbeitete er als Referent beim Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Geschichte von Flucht, Asyl und Migration, die europäische Abschottungspolitik und die Institution Lager.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Mulitkulturellen Forum e.V. Köln und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.
Dialog mit Andersdenkenden – auf Basis der gewaltfreien Kommunikation
Bildungsurlaub
Mi bis Fr 04.12. - 06.12.2024 / 10.00 bis 16.00 Uhr / Friedensbildungswerk / 20 UStd / Preis: 300 (260) Euro / Kurs 90-H3 / als Bildungsurlaub anerkannt / Anmeldung erforderlich
Jochen Hiester . Andersdenkende haben die starke Neigung, sich aus dem Weg zu gehen. Das ist verständlich, da keine der beiden Seiten erwartet, dass eine Auseinandersetzung miteinander in irgendeiner Weise konstruktiv wird. Nur: Wer Andersdenkenden aus dem Weg geht, kann keinen Einfluss auf deren Einstellungen ausüben. Und genauso ist es bei denjenigen, die zwar die Begegnung suchen, aber nur auf Konfrontation aus sind.
Einfluss auf die Einstellungen anderer kann man nicht erzwingen, man kann ihn sich aber ‚verdienen‘, indem man sich aufrichtig bemüht, Dialoge auf einem bestimmten Niveau zu führen. Doch Vorsicht: Dieses Niveau wird nicht dadurch erreicht, dass Menschen abwechselnd Monologe halten. Es wird hingegen vor allem dadurch bestimmt, wie groß die Bereitschaft und Fähigkeit mindestens einer der beteiligten Personen ist, die Meinungen anderer umfassend verstehen zu wollen.
Es ist möglich ein solch umfassendes Verständnis für die Meinungen anderer zu entwickeln, auch dann, wenn diese Meinungen ganz entschieden abgelehnt werden. Es braucht allerdings eine ganze Reihe von Teilfähigkeiten dazu.
Bei diesem Seminar werden auf Basis der Arbeiten von Marshall Rosenberg konkret umsetzbare Schritte aufgezeigt, durch welche die Teilnehmenden diese Teilfähigkeiten in verschiedenen Formaten trainieren können.
Und sie können dabei am eigenen Leib erleben: Sobald eine andere Person in einem Dialog mit mir umfassendes Verständnis für meine vorgebrachte Meinung aufbringt, bin ich weitaus offener dafür, mich mit ihrer Meinung auseinander zu setzen und meine Einstellung zumindest zu überdenken! Und dies passiert auch dann, wenn die Meinungen beider am Dialog Beteiligten himmelweit auseinanderliegen.
Der Bildungsurlaub besteht aus einem abwechslungsreichen Ablauf von kurzen theoretischen Inputs, Gruppengesprächen, Kommunikationsübungen und Rollenspielen.
Jochen Hiester ist Diplom-Sozialpädagoge und zertifizierter Trainer für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC).
Zertifiziert/-e Peer-Berater/-in: Wie ich bin, bin ich gut!
Zeitraum: Februar 2025 – April 2026
Februar 2025 – April 2026 / 1 Samstag pro Monat / 10.00 – 16.00 Uhr / Brühl / 96 UStd / 2400,- Euro / Anmeldung erforderlich / Kurs 91-P1
Martina Bünger und Ellen Romberg . Ab Februar 2025 startet eine 12tägige ganzheitliche und stärkende Fortbildungsreihe zur Zertifiziert/-en Peer Berater/-in. Zielgruppe sind Menschen mit Behinderung (Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten, mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen, Angehörige und Unterstützende usw.) und deren Unterstützer*innen.
Die Peer Beratung, als eine Beratungsmethode von „Betroffenen“ für
„Betroffene“, wird zunehmend bedeutend, weil durch sie Hemmschwellen
wegfallen und sich leichter auflösen. Alle Beteiligten wachsen in diesem Prozess und eine positive Entwicklung wird in Gang gesetzt.
Jedes der Seminar-Module wird übergreifend für alle Behinderungsarten
angeboten. Die Vielfältigkeit von Behinderung spiegelt sich wider und die
Möglichkeit des Voneinander- und Miteinander-Lernens wird als persönliche Bereicherung erfahren. Durch eine wertschätzende Einbindung vorhandener individueller Ressourcen können nicht nur das Selbstwertgefühl der Peer- Berater*innen gestärkt, sondern zusätzlich auch Vorbehalte gegenüber anderen Formen der Behinderung pro aktiv abgebaut werden.
Die Themen sind unter anderem:
- Struktur einer Beratung - Was hilft mir, eine gute Beratung zu
machen, welchen Rahmen brauche ich, wie kann ich mich schützen
und vieles mehr - Grundlagen, Schwerpunkte und Möglichkeiten der Peer – Beratung
- Wie ich bin, bin ich gut! - Auseinandersetzung mit der eigenen
Behinderung/ chronischen Erkrankung - Auseinandersetzung mit der (Berufs-)Rolle der Unterstützer*in
- Wie funktioniert ein gutes Beratungsgespräch? Systemische und
weitere Kommunikationsmodelle - Einführung in die systemische Beratung – In Lösungen denken
- Eigene Grenzen erkennen - Stärkung des Selbstbewusstseins
- Arbeit an den Beispielen aus der eigenen Beratung
- Erleben des Modells Zukunftsplanung
In allen Modulen wird es ausreichend Zeit und Raum geben, um sich mit
eigenen Themen und Fragen zu beschäftigen. Wichtig ist uns, dass die
Teilnehmenden durch unterschiedliche, auch kreative Methoden,
Möglichkeiten erleben, sich weiterzuentwickeln, um andere Menschen in
deren Entwicklung zu stärken.
Die Fortbildungsreihe wird vom FBW Köln in Brühl in barrierefreien Räumlichkeiten von zwei sehr erfahrenen und entsprechend ausgebildeten Trainerinnen durchgeführt. Beide arbeiten seit langem in der Erwachsenenbildung sowohl mit behinderten als auch nichtbehinderten Teilnehmen/-innen. Im Verlauf der Fortbildung werden bei manchen Terminen Gasttrainer/-innen teilnehmen.
Es ist hilfreich, die Möglichkeit zu haben, während der Ausbildung Beratungsgespräche durchführen zu können, um das Erlernte auszuprobieren und zu vertiefen.
Termine:
15.02.2025, 15.03.2025, 12.04.2025, 10.05.2025, 14.06.2025, 12.07.2025, 6.09.2025, 11.10.2025, 8.11.2025, 10.01.2026, 07.03.2026, 11.04.2026
Kosten: 2400,00 EUR
Wenn Sie besondere Bedarfe wie z. B. Gebärden- oder Schriftdolmetschung haben, melden Sie sich bei uns. Wir versuchen mit Ihnen eine Möglichkeit zu finden.
Die Referentinnen:
Ellen Romberg:
Diplom Sozialarbeiterin, systemische Beraterin DGSF,
Referentin für Gewaltprävention
Kontakt: info@ellenromberg.de
Martina Bünger:
Diplom Sozialwissenschaftlerin, Systemische Coachin,
Empowermenttrainerin, WenDo Trainerin
Kontakt: martina_buenger@gmx.de
Anmeldungen ab sofort möglich unter
Regelmäßige Veranstaltungen:
Neue Arbeit – vor Ort in Köln-Mülheim
Jeden Mittwoch /
09.00 – 12.00 Uhr
INA, Düsseldorfer Straße 74, Köln-Mülheim / Teilnahme kostenlos / Kurs 90-I1
Heinz Weinhausen. «Neue Arbeit» steht für selbstbestimmtes, gemeinwesenorientiertes, umweltverträgliches Wirtschaften und Arbeiten. Die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) praktiziert dies seit mehr als 30 Jahren. Bei ihren wöchentlichen Gesprächskreisen berichtet und diskutiert die SSM über Aktivitäten und Perspektiven.
Wider die deutsche Bildungskatastrophe!
Diskussionsreihe des AK Bildung & Erziehung von Attac Köln
Jeden 2. & 4. Mittwoch im Monat / 20.00 - 22.15 Uhr
Alte Feuerwache, Köln-Agnesviertel / Teilnahme kostenlos / Kurs 90-P2
Oswald Pannes. Der Arbeitskreis Bildung&Erziehung von attac Köln – AK:BE – befasst sich über die ständige kritische Analyse des bildungspolitischen Geschehens in Deutschland hinaus in diesem Trimester schwerpunktmäßig mit der Schulentwicklung in Köln. Sie weist einen enormen Rückstand in der Gesamtschulversorgung auf, dem ein priorisierter Ausbau der Gymnasien über den Bedarf hinaus entgegensteht.