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Archiv: Bildungsprogramm

Restorative Justice Filmreihe: The Meeting

Wenn Unrecht verletzt, sollte Gerechtigkeit heilen. So lautet ein Leitspruch von Restorative Justice,  einer Form der Unrechtsbewältigung, die die Betroffenen und Beteiligten schmerzhafter Handlungen stärkt und sie dabei unterstützt, den Schaden soweit es geht wiedergutzumachen. Ein Paradigmenwechsel hin zu Dialog und Frieden und weg von Strafe und Gewalt.

Anlässlich der internationalen „Restorative Justice Woche“ zeigt das Friedensbildungswerk in Kooperation mit Restorative Justice Expertin Rehzi Malzahn und dem Odeon Kino drei ausgewählte Filme aus dem internationalen Raum, in denen restorative Verfahren dokumentiert und/oder nachgespielt werden.

Nach jedem Film gibt es ein Publikumsgespräch mit Rehzi Malzahn

 

Am Sonntag, 16.11. um 12.30 Uhr wird folgender Film gezeigt:

 

The Meeting

Dokufiction von Alan Gilsenan, 96 min, OmU, Irland 2018

Sich mit seinem Vergewaltiger zu treffen, ist für viele unvorstellbar. Und doch ist dies der Wunsch, mit dem sich Ailbhe Griffith bei einer irischen Restorative Justice Agentur meldet. Die Haftentlassung des Mannes steht kurz bevor, und sie möchte ihm einmal von Angesicht zu Angesicht sagen, was seine Tat für sie bedeutet hat. Er willigt ein, und es kommt zu einer bewegenden und denkwürdigen Begegnung.

Der Film ist eine Nachstellung dieser Begegnung, wobei Ailbhe Griffith sich selbst spielt.

Nicht nur wegen Ailbhes mutigen Einsatzes eine zutiefst bewegende Dokufiction.

Content Note: Gewaltszenen werden angedeutet.

Sprechen und Zuhören – Demokratie (er)leben

„Sprechen & Zuhören“ ist ein einfaches, wirkungsvolles Dialogformat, das eine respektvolle Gesprächskultur fördert. Es schafft Räume, in denen alle Menschen sich auf Augenhöhe begegnen können.

Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen und demokratische Verständigung zu ermöglichen, besonders in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen. Persönliche Gefühle und Einstellungen werden dabei als wertvoller Teil des politischen Diskurses anerkannt – nicht ausgeblendet. Menschen können sich auf Augenhöhe begegnen und ihre Gedanken, Gefühle und Einstellungen zu einem Thema ausdrücken – ohne Unterbrechung und Bewertung.

Jede Sichtweise und Erfahrung ist willkommen, wird entgegengenommen und ist eine wertvolle Bereicherung für alle Beteiligten:

Wer spricht, wird gehört.
Wer zuhört, kann verstehen.
Wer verstanden wird, ist bereit, Brücken zu bauen.

Thema des Abends (z.B.):

Wie geht es Dir damit, wenn Du von Krieg und Frieden in den Nachrichten liest und hörst?

Wie geht es Dir damit, wenn Du in den Nachrichten hörst, wir müssten alle „kriegstüchtig“ werden?

Wie erlebst Du Krieg und Frieden beim Umgang mit den Menschen in Deiner Umgebung?

(Die Formulierung des Themas ist vorläufig. Sie kann aus aktuellem Anlass variieren)

Wir freuen uns auf einen offenen, inspirierenden Abend mit dir!
Melde dich gern vorher an – das hilft uns bei der Planung, die Teilnahme ist kostenfrei.

Ankommen ist ab 18:45 Uhr möglich – wir freuen uns auf dich!

Eine Kooperationsveranstaltung von Friedensbildungswerk und Katholisches Bildungswerk.

 

 

Vertiefung zum Thema Recht und Mediation

Ein Fortbildungsangebot für Mediator:innen

In dieser dreitägigen Fortbildung setzen sich die Teilnehmenden vertieft mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Mediation auseinander. Ziel ist es, die eigene mediative Praxis rechtlich fundierter einordnen und reflektieren zu können – insbesondere im Hinblick auf professionelle Abgrenzung, Auftragsklärung und den Umgang mit komplexeren Konfliktkonstellationen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der rechtlichen Stellung der Mediator:in, den Pflichten aus dem Mediationsgesetz, sowie den berufsrechtlichen Besonderheiten – einschließlich Haftung, Verschwiegenheit und Versicherungsfragen. Darüber hinaus wird das Thema Vertragsgestaltung in der Mediation praxisnah behandelt.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Seminars ist die Auseinandersetzung mit der Abgrenzung der Mediation zu anderen Verfahren der Konfliktbearbeitung (z. B. Schlichtung, Güteverfahren, Gerichtsverfahren) sowie mit der Eignung verschiedener Konflikte aus unterschiedlichen Rechtsgebieten (z. B. Erb-, Familien-, Arbeits- oder Gesellschaftsrecht) für eine Mediation. Anhand typischer Fallbeispiele wird analysiert, wann und warum Mediation ein geeigneter Weg ist – und wann nicht.

Darüber hinaus werden die rechtlichen Unterschiede verschiedener Konfliktbeilegungsergebnisse beleuchtet. Dabei geht es um die Abgrenzung zwischen Urteilen, Beschlüssen, anwaltlichen bzw. richterlichen Vergleichen und Mediationsvereinbarungen – einschließlich ihrer Rechtswirkungen und Vollstreckbarkeit.

Den Abschluss bildet eine gemeinsame Reflexion, in der persönliche Erkenntnisse und offene Fragen Raum finden.

Inhalte im Überblick:

  • Grundlagen und Struktur des Mediationsgesetzes

  • Aufgaben, Rechte und Pflichten der Mediator:in

  • Berufsrechtliche Einordnung, Verschwiegenheit, Haftung

  • Vertragsgestaltung in der Mediation

  • Abgrenzung der Mediation zu anderen Verfahren

  • Konfliktdynamiken und ihre Eignung für Mediation

  • Konfliktbeilegungsergebnisse im Vergleich (Urteil, Vergleich, Mediationsvereinbarung)

  • Rechtsfolgen und Durchsetzbarkeit von Vereinbarungen

  • Fallbeispiele aus verschiedenen Rechtsgebieten

  • Reflexion der eigenen Rolle und Haltung

Die Fortbildung bietet einen fundierten Mix aus Input, Austausch, Fallanalyse und Reflexion – mit viel Raum für Fragen und Praxisbezug.

Mal wieder Stress beim Weihnachtsfest?

Alle Jahre wieder hängt in vielen Haushalten der Haussegen in der Adventszeit oder an den Festtagen besonders schief. Kleine Missverständnisse wachsen sich aus, alte Konflikte flammen wieder auf – und die erhoffte festliche Harmonie bleibt auf der Strecke. 

Wenn du keine Lust mehr hast, das Risiko eines Eklats unterm Weihnachtsbaum einfach hinzunehmen, dann bietet dir dieser Bildungsurlaub eine wertvolle Chance: In einem kompakten, praxisnahen Training zur Konfliktbearbeitung und -prävention stärkst du deine kommunikativen Fähigkeiten – nicht nur für die Weihnachtszeit, sondern auch für viele andere Situationen im Alltag. 

An passenden Beispielen wird es dir sicher nicht fehlen, um für dich klarer zu erkennen: 

  • wie du in der Vergangenheit mit deinem eigenen Verhalten möglicherweise dazu beigetragen hast, dass Konflikte eskaliert sind, 
  • welche Verhaltensalternativen dir in solchen Situationen zur Verfügung stehen, 
  • wie du andere ermutigen kannst, sich ebenfalls für solche alternativen Wege zu entscheiden, 
  • und wie du mit Familienmitgliedern sinnvoll umgehen kannst, deren Verhalten die Harmonie erheblich beeinträchtigt. 

Die Grundlage dafür ist die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Vorkenntnisse brauchst du keine – aber wenn du schon welche mitbringst, ist das natürlich auch willkommen. 

Das Ziel ist, dass du Weihnachten mit mehr Frieden und Gelassenheit verbringen kannst – sowohl mit dir selbst als auch mit den Menschen, die dir wichtig sind. 

Wenn Mediation an Grenzen stößt – Der No Blame Approach bei Mobbing

Mediation kann auch an Grenzen stoßen. Wann ist die Mediation nicht mehr  die erste Wahl?   Wie kann z.B. Mobbing in Jugendgruppen und Schulen begegnet werden?  Hier hat sich die Anwendung des Interventionsansatzes No Blame Approach bewährt.  Die Philosophie des Ansatzes und die Haltung der durchführenden Person haben viele Schnittstellen mit Mediation, auch in der Gesprächsführung sind mediatorische Elemente enthalten.

Der No Blame Approach (wörtlich: Ohne Schuld Ansatz) ist eine lösungsorientierte Intervention, die das Mobbing beenden soll und gleichzeitig die Situation des/der Mobbing-Betroffenen positiv verändern will. Dabei verzichtet der No Blame Approach auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen. Stattdessen werden die Mitschüler:innen aktiv einbezogen, um negative Gruppendynamiken zu durchbrechen. Der Ansatz vertraut auf die Ressourcen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen, selbst wirksame Lösungen herbeizuführen. Sozialarbeitende und Lehrkräfte, die den No Blame Approach anwenden, berichten von ausgesprochen positiven Erfahrungen.

Was lernst du?
In dieser Fortbildung lernst du den No Blame Approach als praxisbewährte, alternative Interventionsmethode kennen. Du erhältst das nötige Handwerkszeug, um den Ansatz direkt in deiner täglichen Arbeit anwenden zu können.

Für wen ist die Fortbildung?
Die Fortbildung richtet sich an ausgebildete Mediator:innen, die ihre Kompetenzen in der Konfliktvermittlung erweitern wollen und/oder die sich für die Zertifizierung gemäß §6 Mediationsgesetz weiterbilden möchten.  Auch für pädagogische Fachkräfte, die in Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen oder Jugendgruppen tätig sind – und nach handlungsorientierten, alltagstauglichen Methoden im Umgang mit Mobbing suchen- ist diese Fortbildung empfehlenswert.

Neugriechisch für Anfänger:innen

Entdecke die moderne griechische Sprache! In diesem Kurs erlernst du einfache Lesetexte und beschäftigst dich mit aktuellen Themen aus Griechenlands Politik und Gesellschaft. So entdeckst du die Sprache sowie die Kultur des Landes. Mit dem Lehrbuch Kalimera Neu (Klett Verlag) machst du schnelle Fortschritte – ideal für Reisen und Alltag. Unsere langjährige Kursleiterin Angeliki Myriagkov ist Griechin, lebt in Köln und arbeitet als Übersetzerin und Dolmetscherin. Anmeldung erforderlich.

GFK – Einführung: Die Sprache des Friedens sprechen

Wir alle möchten miteinander in Frieden leben. Doch kommt es zwischen Menschen immer wieder zu schmerzvollen Missverständnissen und Verletzungen. In dieser Einführung lernen Sie die vier Grundbegriffe und Grundannahmen des Kommunikationsmodells von M.B. Rosenberg kennen und anwenden. Anhand selbstgewählter Beispiele erleben Sie ihre wohltuenden Auswirkungen und erfahren, wie man auch in schwierigen Situationen in einer wertschätzenden und klaren Haltung bleiben kann.

Helga Klier ist Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und Konfliktmanagement/ Supervisorin / Dialogfacilitator für Paare und Gruppen / Dozentin für Erwachsenenpädagogische Qualifizierung in der Weiterbildung.

 

Gesprächsabend mit dem palästinensischen Ehepaar Aline und Bassel Makhouly

Das deutsch-palästinensisch-israelische Ehepaar Aline Makhouly und Dr. Bassel Makhouly, beide christliche Palästinenser aus Galiläa, lebt seit mehr als 15 Jahren in Bonn. Sie haben die israelische und die deutsche Staatsbürgerschaft. In der Veranstaltung soll es darum gehen, wie es ihnen geht angesichts der weiter eskalierenden Katastrophe in Gaza und der Zuspitzung im Westjordanland.  Welche Erfahrungen haben sie bisher gemacht in persönlichen Kontakten im Gespräch über den Krieg?  Werden die Traumatisierung und die Schmerzen auf allen Seiten gesehen?  Und wie kann es weiter gehen? Sieht das Ehepaar noch eine Chance für ein friedliches, gerechtes Zusammenleben von jüdischen und palästinensischen Menschen?

Aline und Bassel Makhouly werden außerdem von Eindrücken aus dem Alltag von einer Reise nach Israel berichten.

Moderation: Beate Roggenbuck.